Die "Hanne-Bette-Beginen-Stiftung" soll nach meinem Willen, neben der Verfolgung allgemeiner, gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke, sich insbesondere der Förderung des Zusammenlebens der in unserer Gesellschaft benachteiligten alleinstehenden und/ oder alleinerziehenden Frauen mit ihren Kindern widmen. Hierzu gab es bereits in der Geschichte des frühen Mittelalters ein vorbildliches Beispiel, nämlich die Beginenkultur, an der sich nach meinem Willen auch die "Hanne-Bette-Beginen-Stiftung" ausrichten soll.
Die Beginenkultur gehört zu den frühen autonomen Frauenbewegungen der Weltgeschichte, die sich in den sogenannten Beginenhöfen zusammengeschlossen haben. An dieser Lebensform, im Rahmen eines Frauenprojektes mit generationsübergreifendem Wohnen und Zusammenleben, soll sich die Hanne-Bette-Beginen-Stiftung orientieren.
Der mit dieser Stiftung ins Leben gerufene moderne Beginenhof wurde in Delbrück, gegenüber dem Waldkrug, im Nachtigallenweg 14, in schöner ruhiger Süd-West-Lage, erstellt.
Der Beginenhof verfolgt das Ziel, den Bewohnerinnen und auch gleichgesinnten Frauen, die nicht in diesem Beginenhof leben können, ein entsprechend der Beginenkultur frauenfreundliches Lebenskonzept aufzuzeigen, das es ihnen ermöglicht, eine in unserer Gesellschaft möglichst eigenständige und unabhängige Lebensform zu finden.
Die Idee zu dieser Stiftung kam mir erstmals im Jahr 2007. In diesem Jahr erlebte ich bei einer Bekannten, wie schwer es für manche Frauen ist, nach dem Tod ihres Mannes allein mit großem Haus und anstrengendem Garten fertig zu werden. Meine Bekannte geriet in eine schwere Depression und verbrachte fast ein Jahr in einer psychiatrischen Klinik.
Dadurch kam mir der Gedanke an die Beginenhöfe im Mittelalter, wo Frauen autark, jede für sich, aber geschützt in und durch die Gemeinschaft, in einem umfriedeten Bezirk mit anderen Frauen lebten. Ich dachte, dass so eine Lebensform für meine Bekannte oder auch für ähnlich betroffene Frauen gut wäre und kam daher zu dem Entschluss, eine Stiftung zu gründen. Ziel dieser Stiftung soll es sein, die Beginenkultur des Mittelalters, in der die Beginenfrauen segensbringend in den Gemeinden und der damaligen Gesellschaft wirkten, in die heutige, moderne Zeit umzusetzen. Das Konzept beinhaltet zusätzlich auch kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und die Förderung der Kinder.
Es gibt heute so viele allein lebende Frauen und allein gelassene sowie allein erziehende Mütter, für die eine solche Gemeinschaft eine Rettung aus der Überforderung, hervorgerufen u.a. durch Arbeit und Betreuung der Kinder, wäre. In einem Haus, in dem Frauen jeder Generation und Weltanschauung einander unterstützen und in Notlagen beistehen, wäre Hilfe und Unterstützung gegeben.
So dachte ich Jahre darüber nach, ehe ich mir Mitstreiterinnen suchte und auch fand, so dass ich Ende 2012 in der Lage war, diese Stiftung zu gründen, um mit ihr meine Ideen auch über meinen Tod hinaus nachhaltig zu verwirklichen. Mittelpunkt dieses Zusammenlebens soll das von mir geplante und zum großen Teil mitfinanzierte Beginenhaus in Delbrück, Nachtigallenweg 14 sein, das zukünftig den von der Gesellschaft benachteiligten Frauen eine Anlaufstation bieten und als Lebensmittelpunkt dienen soll.